02.07.2015

ORTSDURCHFAHRT DICHT - ANWOHNER SIND SAUER


Gegen die Sanierung der Zülichendorfer Ortsdurchfahrt haben die Anwohner nicht.

Doch sie sind sauer, weil sie spät über die Baumaßnahme und die Einschränkungen informiert wurden.

Die Verantwortung dafür hat noch niemand übernommen.

Die Ortsdurchfahrt Zülichendorf ist für Fahrzeuge gesperrt. Noch bis Freitag wird die Landstraße 80 saniert. Quelle: Elinor Wenke

Zülichendorf. Für motorisierte Anwohner und Durchreisende ist die Ortsdurchfahrt Zülichendorf zurzeit tabu.

Die Landstraße L80 wird noch bis Freitag im Auftrag des Landesbetriebes Straßenwesen vom Unternehmen Matthäi aus Michendorf saniert. Für rund 80.000 Euro erhält sie unter anderem eine neue Asphaltdecke.

Die Straße ist auf einer Länge von 350 Metern voll gesperrt.

Doch in die Freude über den neuen Belag mischt sich bei den Einwohnern gehöriger Frust. Denn die meisten haben erst sehr spät, auf Zuruf oder über die MAZ, von den Bauabsichten und Verkehrseinschränkungen erfahren. Ortsvorsteher Waldemar Jendrusch ist sauer:  „Über zehn Ecken sickerte durch, das gebaut werden soll. Ich habe noch am Freitag früh in der Gemeindeverwaltung Nuthe-Urstromtal nachgefragt, dort wusste man von nichts." Wenige Stunden später erhielt Jendrusch von der Verwaltung per Mail die Information über den Baubeginn am Dienstag.

„Ich habe es am Gemeinderaum bekanntgemacht und versucht, so viele Betroffene wie möglich zu informieren, damit dieses Halbwissen aufhört", berichtet Jendrusch. Doch er konnte unmöglich für 258 Einwohner das Material kopieren. „Außerdem ist das nicht meine Aufgabe", sagte Jendrusch, der den Landesbetrieb, das Bauunternehmen und die Gemeinde in der Pflicht sieht. „Information ist eine Bringe-Pflicht und keine Hol-Pflicht", ist Jendrusch überzeugt,

„wir fühlen uns verschaukelt und schlecht informiert."

Außerdem beklagt der Ortsvorsteher die mangelnde Beschilderung. „Die Schilder sollten spätestens am Sonnabend aufgestellt sein, doch das passierte erst am Dienstag", sagt Jendrusch

Unzufrieden ist auch Wolfgang Braune, Ordnungsamtsleiter der Gemeinde Nuthe-Urstromtal. Er habe zwar eine Vorinformation gehabt, die verkehrsrechtliche Anordnung aber erst am Freitagmittag erhalten und dann sofort an den Ortsvorsteher weitergeleitet. "Mehr konnte ich nicht tun", sagte Braune der MAZ. "Gegen die Sanierung der Straße haben wir ja nichts", sagte Braune, "aber über Art und Weise, wie gebaut werden soll, muss man uns schon informieren." Neben Anwohnern und Durchreisenden seien auch der Kindergarten, die Schule, die Bäckerei und andere Unternehmen betroffen. Der Schulbus soll zwar durchgelassen werden, doch auch da habe es Missverständnisse gegeben, so dass Schulkinder durch die Baustelle laufen mussten.

"Die Information, Verkehrsführung und -sicherung sind Teil der Bauleistung, damit wurde das Bauunternehmen beauftragt", sagte Jörg Träger, Vize-Regionalbereichsleiter beim Landesbetrieb für Straßenwesen, der MAZ. 

Die Straßenmeisterei habe kontrollierend einzugreifen, das sei möglicherweise nicht ausreichend geschehen,

räumte Träger ein. Er sicherte zu, der Sache nachzugehen. "Wenn es Versäumnisse gab, wird das ausgewertet und zwar deutlich", erklärte er.

Während am Dienstag abgefräst wurde, kommen nun in den Nachmittags- und Abendstunden Binder- und Verschleißschicht auf die Straße. Dann kommt kein Fahrzeug mehr durch. Am Freitag soll die Baummaßnahme beendet werden, am Sonnabend soll wieder freie Fahrt sein

Von Elinor Wenke