28.10.2022

Schnuppertag in der Gemeindeverwaltung


Am 27. und 28. September dieses Jahres durften Dritt- und Viertklässler aus den beiden Grundschulen unserer

Gemeinde in die Arbeit der Verwaltung hineinschnuppern und erfuhren zudem Interessantes über das Nachhaltigkeitsmanagement Nuthe-Urstromtals. Am 27. September kamen die Mädchen

und Jungen der dritten Klasse der Grundschule „Am Pekenberg“ aus Zülichendorf in die Gemeindeverwaltung.

Begrüßt wurden sie von Herrn Schröder, Koordinator für kommunale Entwicklungspolitik und Frau Heine, die in der Verwaltung unter anderem für die Wirtschafts- und Verkehrsförderung zuständig ist. Von den Beiden wurden

sie dann in zwei Gruppen aufgeteilt. Eine Gruppe wurde zuerst in den großen Seminarraum geführt.

Jeder Schüler hatte dann die Aufgabe, einen kurzen Steckbrief über sich selbst auszufüllen. Unter anderem wurde nach

dem Namen, den Lieblingsunterrichtsfächern und den Hobbys gefragt. Von Fußball spielen und reiten über Videospiele

bis hin zu malen und basteln waren die Antworten breit gefächert. Zuletzt sollten die Kinder ihren Berufswunsch

notieren. Abschließend wurden die Steckbriefe der Gruppe präsentiert.

Zülichendorfs Drittklässler beim Bürgermeister zu Besuch.

Danach war ein Treffen mit dem Bürgermeister angesagt. Im Büro angekommen, bestaunten die Schüler die

ausgebreiteten Papiere auf dem großen Tisch. Herr Scheddin hatte die Baupläne der letzten Baumaßnahmen und die der Umbaumaßnahmen der beiden Schulhöfe der Grundschulen vorbereitet. Nebenbei konnten die Kinder Fotos der Baumaßnahmen auf einem Bildschirm verfolgen. Auch hatten sie die Möglichkeit, Fragen an den Bürgermeister zu

stellen. Neben allgemeinen Fragen zur Verwaltung wollte beispielweise ein Drittklässler wissen, was der Bürgermeister eigentlich den ganzen Tag so mache. Mit einem Schmunzeln im Gesicht berichtete Herr Scheddin über

seine abwechslungsreichen, aber oftmals langen Arbeitstage. Auch die eine Hälfte der Viertklässler der Grundschule Stülpe durchlief dieses Programm einen Tag später. Genauso wie bei den Schülern am Tag zuvor, wurden als erstes die kurzen Steckbriefe ausgefüllt und präsentiert. Die Berufswünsche waren ähnlich wie die der Kinder aus Zülichendorf. Erstaunlich viele haben den Wunsch, Erzieher zu werden.

Für fast genauso viele ist Tierarzt oder Allgemeinarzt der absolute Traumberuf. Es waren auch ein paar dabei, die zur Feuerwehr gehen oder Landwirt werden wollen. Vereinzelt wurden auch Berufe wie Koch, LKW-Fahrer oder Lehrer geäußert. Auch hier war das Antwortspektrum sehr groß und verschieden.

Im Anschluss stand wieder das Gespräch mit Herrn Scheddin auf dem Plan. Die Schulkinder erkannten sofort, welche Baupläne vor ihnen lagen, jedenfalls den Plan des Umbaus ihrer eigenen Schule. Die Fotos auf dem Bildschirm verfolgten die Grundschüler fasziniert und sie rätselten, welche Baustellen sie da gezeigt bekommen.

Zu sehen waren Aufnahmen von Baumaßnahmen an den Grundschulen Stülpe und Zülichendorf, der Kita in Hennickendorf sowie verschiedener Straßenbaumaßnahmen. Die Kinder hatten auch Fragen für den Bürgermeister vorbereitet. Unter anderem wurde nach der Größe der Gemeindeverwaltung gefragt und die Kinder staunten nicht schlecht, als die begleitende Hortnerin erzählte, dass auch sie in der Gemeinde angestellt ist. Ein anderes Kind wollte wissen, wann es neue Geräte für den Spielplatz gäbe und auch, warum die Gemeindeverwaltung in Ruhlsdorf sei.

Anschließend wurde ein Blick hinter die Kulissen des Einwohnermeldeamtes geworfen. Dort wurde ihnen zuerst

erklärt, wie ein richtiges Passfoto aussehen sollte. Zur Freude aller durfte dann jedes Kind seinen Fingerabdruck scannen und ansehen. Danach war die Größe gefragt.

Jeder Schüler konnte sich messen lassen. Sie verglichen aufgeregt ihre Ergebnisse und waren begeistert.

Zum Schluss konnten die Kinder mit Hilfe von Frau Baade, die für das Einwohnermeldeamt zuständig ist, die Häufigkeit ihrer Vornamen in der Gemeinde prüfen lassen.

Gemeindebrandmeister Mathias Richter erklärte die Handhabung eines Feuerlöschers.

Imker Michael Ihle (li.) zeigte den Schülern die Bienenbeute.


Danach ging es zur Feuerwehr. Hier durften die Kinder den Feuerwehr-Pickup begutachten und mit einer Wärmebildkamera die Umgebung absuchen. Der Gemeindebrandmeister Herr Richter erzählte ihnen Wissenswertes über den Alltag der Feuerwehr. Einige von ihnen wussten schon gut Bescheid, weil sie selbst in der Kinder- und Jugendfeuerwehr sind. Nachdem alle Fragen beantwortet waren und jeder einmal die Wärmebildkamera in der Hand gehalten hatte, war der Klassenwechsel angesagt. Die Gemeinde legt großen Wert darauf, ökologischer zu werden und

verfolgt entschieden die 17 Nachhaltigkeitsziele der Agenda 2030. Eines dieser Nachhaltigkeitsziele beinhaltet das Leben an Land. Ein kleiner Teil dieses Projektes sind die Bienen, die bei uns auf dem Verwaltungsgelände vor über einem Jahr ein Zuhause gefunden haben. Die Bienen sind vom Aussterben bedroht, weshalb sich die Gemeinde aktiv gegen das Bienensterben einsetzt. Der eine oder andere hat die Beute, also den Bienenstock, vielleicht schon einmal

auf dem Verwaltungsgelände in Ruhlsdorf stehen sehen. Die Bienen sind für uns Menschen überlebenswichtig.

Umso wichtiger ist es, dass sich immer mehr für die Bienen einsetzen. Denn durch das Bestäuben der Blüten sichern sie den Erhalt eines großen Teils unserer pflanzlichen Nahrung. Gäbe es keine Pflanzen mehr, hätte dies zur Folge, dass Menschen und Tiere früher oder später aussterben würden.

Staunende Gesichter beim Honigschleudern.

Die Bienen auf dem Verwaltungsgelände der Gemeinde betreut Imker Michael Ihle. Die Schüler hatten an beiden Tagen mit den kleinen geflügelten Tierchen zu tun. Sie konnten, soweit das Wetter es zuließ, einen Blick in die

Bienenstöcke werfen und waren fasziniert von dem Gewimmel der vielen Insekten.

Man konnte auch erkennen, dass die Bienen langsamer werden und sich auf den Winter vorbereiten.

Aber die Kinder hatten trotzdem noch viel zu bestaunen. Weitere Höhepunkte des Vormittags waren das Gespräch mit dem Imker und das Schleudern der Honigwaben. Zunächst erzählte Herr Ihle den wissbegierigen Schülern etwas über die Bienen und beantwortete geduldig die vielen neugierigen Fragen. Wussten Sie beispielsweise, dass ein Bienenvolk im Sommer aus rund 50.000, im Winter aber nur aus circa 5.000 Bienen besteht? Grund ist, dass die eingelagerten Vorräte nicht für alle ausreichen würden, um über den Winter zu kommen. Ein besonderes Highlight war das Schleudern des Honigs, wofür Herr Ihle extra eine richtige Honigschleuder mitgebracht hatte. Die Mädchen und Jungen konnten so mit eigenen Augen den Herstellungsprozess verfolgen und selbst mit anpacken. Als i-Tüpfelchen gab es natürlich auch eine Kostprobe des frisch geschleuderten Honigs. Die Schüler konnten den Honig direkt mit einem leckeren Stück Baguette genießen. Dieser Tag sollte den Kindern nicht nur die ökologischen Fortschritte aufzeigen und beleuchten, wie wichtig Nachhaltigkeit ist, sondern auch die Arbeiten und Tätigkeiten in der Verwaltung näherbringen. Wer weiß, vielleicht arbeitet in einigen Jahren eine oder einer der Schülerinnen oder Schüler in der Gemeindeverwaltung Nuthe-Urstromtal?

Nele Hintze

Auszubildende

Gemeindeblatt 10-2022