10.10.2019

HORTKINDER KÄMPFEN FÜR RADWEG AN DER L73


Kinder der Zülichendorfer Kita "Sonnenschein" haben Plakate gestaltet, um Komunalpolitiker aufzurütteln, sich für     den Bau eines Radweges an der L73 auszusprechen. Ihr Engagement kam nicht so an, wie sie erhofft hatten.

Kinder und Erzieher vom Hort Sonnenschein in Zülichendorf wollen einen Radweg entlang der L73. Quelle: Margrit Hahn

Zülichendorf. Die Kinder vom Hort "Sonnenschein" in Zülichendorf sehnen sich sehnlichst

einen Radweg entlang der L73. Dafür haben sie in den vergangenen Wochen Plakate entworfen.

Um auf das Problem aufmerksam zu machen, fuhren sie damit ins Kreishaus nach Luckenwalde.

Allerdings waren sie enttäuscht, denn im jüngsten Ausschuss für Regionalentwicklung und Bauplanung wurden sie kaum beachtet. Sie wollen aber weiterkämpfen und sich dafür einsetzen, dass der Radweg gebaut wird.

Er soll die Orte Berkenbrück, Hennickendorf und Dobbrikow mit der Kreisstadt verbinden.

Radtouren nur in Begleitung

Pia aus Dobbrikow unternimmt oft Radtouren mit ihren Großeltern.

„Wir müssen dann auf der Straße fahren. Und damit mir nichts passiert, nehmen mich meine Großeltern in die Mitte", sagt die Achtjährige. Sie würde auch gerne zu ihrer Freundin Linnea nach Berkenbrück fahren.

Doch das erlauben die Eltern nicht, weil es viel zu gefährlich wäre. „Ein Radweg würde helfen.

Es geht  doch um die Sicherheit der Kinder", so Pia.

Die neunjährige Emily wohnt in Liebätz. Da es im Ort kaum gleichaltrige Kinder gibt, würde Emily gern ihre Freundinnen Pia und Nina in Dobbrikow besuchen. Doch ohne Radweg lassen die Eltern sie nicht fahren.

Auch zum Dobbrikower Glienicksee kommt sie nicht Es sei denn , ihre Eltern bringen sie mit dem Auto hin. John aus Ruhlsdorf versteht nicht, warum es Jahre dauert, einen Radweg zu planen und dann immer noch nicht entschieden ist, dass er überhaupt gebaut wird. Dabei würde er so gern zu Freunden fahren und nicht immer auf die Eltern angewiesen sein. „So wird man nie erwachsen", stellt er fest.

Demo schon vor zwölf Jahren

Schulsekretärin Angela Turley war schon vor zwölf Jahren mit ihren Enkelkindern Lilli und Maja im Kreishaus und hat sich für einen Radweg, entlang der L73 eingesetzt. " Damals waren die Kinder noch klein. Inzwischen fährt Lilli selbst Auto und nichts hat sich seitdem getan", ärgert sich Angela Turley. Sie war jetzt auch dabei , als die Hortkinder mit ihren Plakaten demonstrierten. „Die Kinder waren sehr diszipliniert. Über diesen Tagesordnungspunkt wurde zwei Stunden diskutiert. Allerdings ohne Ergebnis", bedauert sie. Mehrmals wurde sie in den vergangenen Jahren angeschrieben, ob sie ihr Waldgrundstück für den Radweg zur Verfügung stellen würde. „Natürlich würden wir das Grundstück abgeben. Es geht um die Sicherheit der Kinder", sagt sie. Ihrer Ansicht nach müsste ein Radweg entlang der Landesstraße zu 100 Prozent vom Land gefördert werden.

Gemeinde kann Eigenanteil nicht aufbringen

Die Gemeinde Nuthe-Urstromtal setzt sich seit Jahren für den Bau des Radwegs ein.

Inzwischen gibt es konkrete Planungen. Allerdings fehlt der Gemeinde der Eigenanteil. 3,2 Millionen soll der Radweg insgesamt kosten. Da der längste Teil der Strecke durch die Gemeinde Nuthe-Urstromtal verlaufen würde, müsste die Gemeinde auch den größten Anteil bezahlen. Das wären bis zu 800.000 Euro.

Das Geld kann die Gemeinde allein nicht aufbringen. Durch den Abriss der alten Teerpappenfabrik in Woltersdorf ist die Gemeinde nicht in der Lage den Eigenanteil aufzubringen. Wenn der Radweg nicht bis Ende 2021 fertiggestellt ist, gehen die Fördermittel an das Land zurück.

Von Margrit Hahn