25.09.2017

IN 60 JAHREN DARF ES AUCH MAL KRACHEN


Christ und Arnold Müller sind seit 60 Jahren verheiratet. Zur diamantenden Hochzeit gab es einen großen Strauß voll roter Rosen. Noch heute erinnern sich die beiden an den Tag als sie einander die ewige Liebe und Treue versprachen. Aber ganz ehrlich sagen sie auch: Ohne Donnerschlag geht es eben nicht.

Sie sind seit 60 Jahren verheiratet: Christa und Arnold Müller in Zülichendorf feiern das Fest der diamantenden Hochzeit.

Quelle: Margrit Hahn

Zülichendorf. Christa und Arnold Müller feierten am Donnerstag in Zülichendorf ihre diamantene Hochzeit.

„Das Wetter war zur Hochzeit genau wie heute", erinnert sich Arnold Müller.

Der 86-Jährige ist gebürtiger Zülichendorfer. Christa Müller stammt aus Merzdorf. Sie ist damals mit ihren Eltern nach Zülichendorf gezogen und der hübsche blond gelockte Arnold sei ihr sofort aufgefallen, sagt sie.

Aus den Nachbarskinder wurde am 21. September 1957 ein Ehepaar. Das Standesamt befand sich im Gemeinderaum. Dort wurde auch, da es keine Kirche in Zülichendorf gibt, die kirchliche Trauung vollzogen.

Dazu trug die Braut ein langes weißes Kleid mit Schleier. Der Bräutigam hatte sich einen dunklen Anzug zugelegt. „Den habe ich heute noch, aber ich glaube, der Knopf geht nicht mehr zu", berichtet er schmunzelnd.

Die Hochzeit wurde vor 60 Jahren zu Hause nur im engsten Familienkreis gefeiert. Das Ehepaar hat drei Kinder, fünf Enkel und zwei Urenkel. Christa Müller hat einige Jahre in der Landwirtschaft gearbeitet, später in der Gärtnerei und dann im Gemeindebüro, wo sie als "Mädchen für alles" tätig war. Ihre Kinder erinnern sich noch gut daran, dass es auch zu Hause an den Wochenenden zuging wie im Taubenschlag,

weil jeder, der ein Problem hatte, zu Christa Müller kam.

Arnold Müller war anfangs in der elterlichen Landwirtschaft tätig, dann in der Berufsfeuerwehr und bei der Schutzpolizei und 22 Jahre als Kraftfahrer in der Tierproduktion.

Noch bis vor kurzem hat Christa Müller alle Feiern ausgerichtet. Die 84-Jährige bedauert, dass sie inzwischen im Rollstuhl sitzen muss. Ihre leckeres Frikassee und die Hefekuchen loben alle in der Familie heute noch.

Früher sind Christa und Arnold Müller oft gereist.

„Gleich nach der Wende haben wir den Westen erkundet", sagt Arnold Müller.

Mit dem Bus ging es nach Helgoland, in die Alpen und nach Italien.

Wie Christa Müller betont, gab es aber nicht nur eitel Sonnenschein: „Ein Donnerschlag war auch mal dabei." 

Von Margrit Hahn