31.10.2021

So war das 12. Hexenfest an Walkmühle in Woltersdorf


Die Walkmühle lud am Samstag zum 12. Hexenfest ein. Unter Einhaltung der 2G-Regeln wurde zwischen Hexen, Geistern und Vampiren ein Gruselabend gefeiert mit allem was dazugehört.

Die Truppe Nuthe-Princess eröffneten den Gruselabend. Quelle: Antonia Engels

Woltersdorf. Zwischen Lichterketten, flimmernden Kürbisgesichtern, Feuerstellen und Girlanden wuselten am Samstagabend kleine Geister, Hexen, Vampire und Werwölfe durch die Gegend. Die Walkmühle lud zum 12. Mal die Gruselgestalten aus der Umgebung ein, um den Hexenabend zu feiern. Die Veranstaltung unterlag den 2G-Regeln: „Wir versuchen, das Risiko so gering wie möglich zu halten“, so Jörg Kräker, Geschäftsführer der LUBA und Mitglied des Walkmühle e.V. Eröffnet wurde der Abend mit einer Tanzaufführung der Nuthe-Princess – eine Premiere, für die Truppe, die bislang unter diesem Namen noch nicht auftreten konnte. „Wir trainieren einmal pro Woche eine Stunde“, erklärte Trainerin Beatrice Bochow. In Halloween-Kostümen führten die Nuthe-Princess einen klassischen Gardetanz auf und verwandelten den Hof der Walkmühle kurzzeitig zum Hexentanzplatz. Eine weitere Premiere war der Tauzieh-Wettbewerb. „Wir suchen die stärksten Mütter und die stärksten Väter“, kündigte Kräker an.

Damit es nicht ganz so schwer wird, durften die Kindernatürlich helfen, die auch sofort vor Begeisterung aufkreischen und ihre Eltern zum Tau zerren.

Zwischen Hexen, Geistern und Werwölfen

Nach dem aufregenden Wettkampf zog es die großen Gruselgestalten zum Grill und die kleinen zum Lagerfeuer, wo

fleißig Knüppelteig verspeist wurde. Wer sich traute, konnte sich auch an Krötenschleim, Spinnenspucke oder Vampirblut versuchen – die Getränke konnte man geschmacklich auf wundersame Weise mit Multivitamin-, Orangen-,oder Kirschsaft verwechseln.

Mitten zwischen den Hexen und Geistern fand man eine Gestalt, die bei Vollmond im Wald sein Unwesen treibt:

Der Siebenjährige Leopold erschreckte die Besucher in Gestalt eines Werwolfs. Die Inspiration dafür fand er in der Hundeschule Woltersdorf, die sein Opa leitet. Die Faszination mit den Vierbeinern „ist wohl genetisch bedingt“ lachte Papa Lars Geigenmüller. „Aber Wölfe sind natürlich noch cooler“. Mit Wolfsmaske und Laterne mischte Leopold zum ersten Mal auf dem Hexenfest mit, zur Halloween-Stimmung gehörte natürlich auch das Kürbisschnitzen.

„Er steht total auf griechische Mythologien, deshalb haben wir zu Hause schon eine Medusa geschnitzt“, berichtete Mutter Nicole Kaufmann.

Kürbisschnitzen an der Walkmühle

Im Kürbisschnitzen versuchte sich auch Matti-Elmo. Mit den dreieckigen Augen war sein Gruselgemüse ein echter Klassiker, noch gruseliger war aber der Künstler selbst – er verkleidete sich als Vampir. Zu dem schwarzen Umhang mit dem roten Kragen gehörte ein leichenblasses Gesicht mit blutunterlaufenen Augen, eingefallenen Wangen und dunkelroten Lippen. „Er hat Hotel Transsilvanien geguckt“, erzählte Papa Sebastian Sander. Der Dracula in dem Zeichentrickfilm schien bleibende Spuren hinterlassen zu haben, „nur die Kunstzähne wollte er nicht“, lachte Sander.

Die diesjährige Nachtwanderung schickte die kleinen Gespenster auf die Suche nach dem Funkengeist. „Das hat auch einen pädagogischen Sinn“, erklärte Kräker. „Die Nacht ist für viele Kinder etwas Schlimmes“. Damit die Kinder ihre Angst vor der Nacht verlieren, gingen sie einige Abschnitte auch ohne Taschenlampe. „Viele sind überrascht, wie viel man in der Nacht hören und sehen kann“, erzählt Kräker. Der Weg der kleinen Gespenster führte sie über den Osterberg zu den Bleichewiesen. „Ein bisschen Geschichte ist natürlich auch dabei“, sagt Kräker. Die Kinder erfuhren, dass auf diesen Wiesen die Tücher, die in Luckenwalde gewebt und in der Walkmühle gewalkt wurden, gebleicht wurden.

„Die hat man auf der Wiese ausgebreitet und dann hat die Sonne den Rest getan“, erklärt Kräker.

Während die Kinder umher tobten, bereitete Bert Trempler die Seilbahn vor. Sechs Meter hoch und 30 Meter lang führte sie quer über den Hof der Walkmühle – der perfekte Weg für den alljährlichen Hexenflug. „Das ist mittlerweile zum Ritual geworden“, sagte der Erlebnispädagoge, „ich glaube, das macht sonst nirgendwo jemand“.

Von Antonia Engel