26.11.2021

Kolzenburger Gastwirt spendet Ausstattung für die Feuerwehr


Weil er im Sommer für die Flutopfer im Ahrtal gespendet hatte, wurde der Gastwirt Uwe Kuhlmey aus Kolzenburg selbst mit Geschenken bedacht. Die gab er nun an die Feuerwehr weiter.

Nikola Gerlach, Uwe Kuhlmey, Gerd Dallig und Jens Reichwehr (v.l.) mit den Sachspenden. Quelle: Elinor Wenke

Kolzenburg. Die Ortsfeuerwehr Kolzenburg kann sich über neue hochwertige Ausstattungsgegenstände freuen. Gastwirt Uwe Kuhlmey übergab einen großen Karton voller Sachspenden an Ortswehrführer Gerd Dallig. 

Die Geschenke haben einen langen Weg und eine Geschichte mit Umwegen hinter sich. Als im Sommer Teile von Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz von der großen Flutwelle heimgesucht wurden, spendete Uwe Kuhlmey 1500 Euro für das Ahrtal. „Zu unseren Stammgästen im Hotel gehören auch Feuerwehrgerätehersteller aus allen Himmelsrichtungen“, berichtet der 49-Jährige. „Ein Unternehmen aus Neuwied hat im Katastrophengebiet geholfen und zu Spenden aufgerufen. Da habe ich nicht lange überlegt und Geld überwiesen, auch wenn wir es durch Corona momentan auch nicht so dicke haben. Aber schließlich waren auch Gastwirte von der Flutkatastrophe schwer betroffen“, so Kuhlmey.

Großes Paket aus der Tombola für den Spender

Als Dankeschön für alle Spender hatte der Feuerwehrausstatter später eine Tombola mit Sachpreisen organisiert. „Ich wollte nichts aus der Tombola gewinnen, ich wollte einfach nur spenden und helfen“, sagt der Kolzenburger und schmunzelt. Doch weil er als Privatmann eine vierstellige Summe gegeben hatte, meinte es auch die Tombola gut mit ihm. „Ich bekam einen Anruf und dann ein riesengroßes Paket“, erzählt Kuhlmey.

Hochwertige Feuerwehr-Utensilien

Weil es sich dabei um hochwertige Feuerwehr-Ausstattung handelt, kontaktierte er den Luckenwalder Stadtbrandmeister Jens Reichwehr, um die Dinge an die Retter zu spenden. „Wir haben gleich entschieden, dann sollen das die Feuerwehrkameraden aus Kolzenburg bekommen“, sagt Reichwehr. Und ergänzt: „Das Ganze hat ja einen ernsten Hintergrund. Auch Feuerwehrleute aus Teltow-Fläming haben im Katastrophengebiet geholfen.

“ Zu den qualitativ hochwertigen Spendengehören unter anderem eine Feuerwehr-Jacke, ein Helm, wasserdichte Rucksäcke und Mützen.

Ortswehr sucht dringend Nachwuchs

„Wir können das gut gebrauchen“, befindet Ortswehrführer Gerd Dallig. Seine Wehr zählt derzeit nur sieben aktive Mitglieder mit einem Durchschnittsalter von 50 Jahren. „Vielleicht können wir damit auch wieder den Nachwuchs anlocken“, sagt der 57-Jährige, denn daran mangelt es derzeit ganz gewaltig.

Strategisch wichtiger Standort nahe desehemaligen Truppenübungsplatzes

Auch Ortsvorsteherin Nikola Gerlach wünscht sich: „Es wäre schön, wenn sich von unseren 420 Einwohnern noch mehr in der Feuerwehr engagieren könnten.“ „Die Feuerwehr in Kolzenburg ist strategisch wichtig, unter anderem, weil sich der Ort in der Nähe des ehemaligen Truppenübungsplatzes befindet“, erklärt Reichwehr.

Gastwirt Uwe Kuhlmey von den Corona-Regeln gebeutelt

Uwe Kuhlmey indes hat zurzeit an anderen Fronten zu kämpfen. „Die Corona-Maßnahmen machen es uns schwer. Seit der 2G-Regelunghaben wir im Restaurantbereich ein Minus von 90 Prozent.“ Ihn retten die Hotelgäste aus der Industrie, die unter der Woche auch im Haus mit Essen versorgt werden. „Von Freitag bis Sonntag bleibt das Restaurant fast leer“, bedauert Kuhlmey. Außerdem haben Betriebe reihenweiseihre Weihnachtsfeiern abgesagt.

Trotzdem ist Uwe Kuhlmey froh, dass er mit seiner Spende etwas Leid lindern konnte, denn das Geld wurde unter anderem genutzt, um für die Flutopfer Holzöfen und Trockner zu beschaffen, weil die Energieversorgung zusammengebrochen war.

Von Elinor Wenke