17.10.2021

Heimat- und Geschichtsvereins Nuthe-Urstromtal forscht wieder


Nach coronabedingter Pause fand nun wieder ein Treffen des Heimat- und Geschichtsvereins Nuthe-Urstromtal statt.

Jedes Vorstandsmitglied bekam einen Blumenstrauß zum Dank für die getane Arbeit. Quelle: Katja Schubert

Lynow. Am Freitagabend um 17 Uhr traf sich der Heimat- und Geschichtsverein Nuthe Urstromtal e.V. erstmals seit Beginn der Pandemie. Als Treffpunkt wurde in diesem Jahr das Oskar-Barnack-Museum in Lynow gewählt.

Anlässlich des 25-jährigen Bestehens des Heimatvereines und der krisenbedingten Pause standen einige Punkte auf der Tagesordnung, darunter die Ehrung des alten und neuen Vorstandes. Dieser wurde im November letzten Jahres per Briefwahl von den aktuell 46 Stamm- und Ehrenmitgliedern gewählt, jedes Vorstandsmitglied bekam einen Blumenstrauß zum Dank für die hingebungsvolle Arbeit.

Neuer Vorstand gewählt

Der sechsköpfige neue Vorstand besteht nun aus dem Vorsitzenden Dieter Jesche, aus der stellvertretenden Vorsitzenden Gisela Bölke, dem Schatzmeister Michael Lunkwitz, der Schriftführerin Daniela Werdier, der Beigeordneten Birgit Hochmuth, dem Kassenprüfer Heiko Fritzsche sowie den beiden Vertretern Cornelius Landsberg und Ingo Richter. Viele der Vorstandsmitglieder waren von Anfang an dabei. So auch Dieter Jesche aus Woltersdorf, der sagt: „Ich bin seit über 40 Jahren als Orts-Chronist tätig.“ Zusammen mit 14 anderen Gründungsmitgliedern, die seit mehr als 25 Jahren mittels akribischer Forschungsarbeit einen Teil unserer Geschichte festhalten, wurde auch er dafür mit einer Flasche Sekt und Blumen geehrt.

Gedankenaustausch fehlte den Vereinsmitgliedern

Dank einiger Neuzugänge wurde der Altersdurchschnitt der Gruppe in den letzten Jahren etwas gesenkt, die Altersspanne liegt derzeit bei 34 bis 89 Jahren. Weniger Arbeit bedeutet das nicht. „Durch die Pandemie konnten kaum Kontakte getätigt werden. Wie ich annehme, wurde im stillen Kämmerlein jedoch weitergeforscht“, so Jesche.

Die stellvertretende Vorsitzende und Jänickendorfer Orts-Chronistin Gisela Bölke führte dies in ihrer Rede weiter: „Wenn das Corona-Jahr dem ein oder anderen auch mehr Zeit zum Forschen, Ordnen und Recherchieren brachte, so fehlten doch jedem von uns der gemeinsame Gedankenaustausch und Anstöße für die Arbeit in der Geschichtsaufarbeitung der einzelnen Orte unserer Gemeinde.“

Als Treffpunkt des Heimat- und Geschichtsvereins wurde das Oskar-Barnack-Museum in Lynow gewählt. Quelle: Katja Schubert

Da im Februar 2020 letztmalig ein offizielles Treff en der Organisation stattfand, hoff t sie nun wieder auf regelmäßige Arbeitszusammenkünfte. Untätig waren die einzelnen Mitglieder jedoch keineswegs. Wenn auch nicht wie sonst Ausstellungen, Seniorentreffen und das beliebte Backofenfest stattfinden konnten, wurden weiterhin historische Dokumente beschafft, die Geschichte der heimischen Häuser, Kirchen und Schulen recherchiert und Texte aus der altdeutschen bzw. Kurrent-Schrift übersetzt. Ergebnis dieser Heimprojekte ist unter anderem ein Backbuch mit Rezepten und Fotografien historischer Gebrauchsgegenstände aus Urgroßmutters Zeiten, das beim Verein für einen geringen Obolus zu erwerben ist. Auch wurde das historische Liedgut „Unsere Mark“ von 1917 in einem alten Felgentreuer Gemeindeblatt entdeckt.

Jänickendorfer Museumsscheune wurde restauriert

Eines der Herzensprojekte des Heimatvereins, die Jänickendorfer Museumsscheune, wurde während der langen Schließzeit sowohl mit Malerarbeiten verschönert als auch mittels Reparaturen, einem neuen Rasenstück und einer neuen Beregnungsanlage aufgewertet. Dies wurde am 2. Oktober mit der Wiedereröffnung des Backofenfestes gefeiert, welches voraussichtlich am 23. Dezember ab 12 Uhr wiederholt wird. Die Brote seien bereits nach zwei Stunden ausverkauft gewesen, meint Bölke. Bis auf die nächste Vereinssitzung am 18. März 2022 in Stülpe stehen derzeit noch keine weiteren öffentlichen Termine an. Trotz der akribischen und arbeitsintensiven Forschung vereinzelter Mitglieder hofft der Heimat- und Geschichtsverein weiterhin auf jungen Nachwuchs. „Je mehr die Zeit voranschreitet, desto mehr sterben die älteren Dorfbewohner, die darüber berichten können, weg“, sinniert Schatzmeister Michael Lunkwitz aus Lynow. „Wir möchten unser archiviertes Wissen erhalten und der nächsten Generation weitervermitteln, damit unsere Vergangenheit nicht verloren geht, denn die gehört zu uns dazu.“

Von Katja Schubert