14.05.2021

Eingeweiht: Holbecks Feuerwehr hat ein neues Haus


Jahrelang forderten die Holbecker Feuerwehrleute bessere Bedingungen: Das Haus zu klein, das Fahrzeug zu alt.

Nun hat sich in Holbeck Vieles zum Besseren verändert.

Bürgermeister Stefan Scheddin hat das neue Feuerwehrhaus in dieser Woche offiziell an Holbecks Ortswehrführer Nico Becker (v.l.) übergeben. Quelle: Gemeinde Nuthe-Urstromtal

Holbeck. Was lange währt, wird endlich gut: Getreu diesem Motto feierten die Holbecker in dieser Woche die Einweihung ihres neuen Feuerwehrhauses. Das alte Gebäude stammte aus den 1930er Jahren und hatte die besten Zeiten schon hinter sich. Seit Ende 2019 wurde es deshalb abgerissen, danach wurde ein Jahr lang gebaut.

„330.000 Euro hat die Gemeinde dafür ausgegeben“, berichtet Bürgermeister Stefan Scheddin (parteilos).

Kein Cent davon kam aus Fördermitteln – für die stets knappe Gemeindekasse eine immense Belastung.

 

Das alte Holbecker Feuerwehrhaus war nicht viel größer als eine Garage. Quelle: Margrit Hahn

Dennoch lohnt sich die Investition. Denn in Holbeck warteten zahlreiche Feuerwehrleute seit vielen Jahren auf die Verjüngungskur für ihre Ortswehr. Insgesamt 16 aktive Kameraden hat das kleine Dorf. 

Für sie hatte Ortsvorsteherin Katja Becker sogar ein Einzugsgeschenk mitgebracht: Für jeden aktiven Kameraden gab es ein mit Namenverziertes Handtuch.

Holbeck hat auch eine Jugendwehr

Hinzu kommen ältere Mitglieder in der Ehrenabteilung, die nur noch abseits der Notfälle helfen dürfen. Außerdem gibt es in Holbeck sogar Feuerwehrnachwuchs. Insgesamt zwölf Kinder und Jugendliche bereiten sich in Holbeck auf ihre aktive Karriere als Brandschützer vor. Für alle Mitglieder ist die 140 Quadratmeter große Wehr ab sofort der

neue Treffpunkt. „Er bietet auch Platz für ein neues Fahrzeug“, sagt Bürgermeister Scheddin. Denn auch danach sehnen sich die Holbecker seit Jahrzehnten. Ihrem Frust über den viel zu alten Einsatzwagen, ein über 50 Jahre alter Barkas, machten die Feuerwehrkameraden 2019 mit einer kreativen Aktion Luft: Aus dem runden Geburtstag des Fahrzeugs

machten sie kurzerhand eine bunte Jubiläumsparty.

2019 luden die Holbecker zum 50. Geburtstag ihres Barkas B 1000. Quelle: Margrit Hahn

Der Wink mit dem Zaunpfahl kam offenbar bei der Gemeinde an: Das neue Löschfahrzeug ist bereits bestellt. „Ich hoffe natürlich, dass der gute alte B 1000 nicht noch einen weiteren Geburtstag feiern muss“,

sagte Scheddin in dieser Woche, „und dass das neue Fahrzeug das Werk baldmöglichst verlässt, sodass ihr dann wieder zu 100 Prozent einsatzfähig seid.“

Feuerwehr hat selbst gemalert

So engagiert wie sich die Holbecker in den vergangenen Jahren für eine neue Wache samt Fahrzeug einsetzten, so tatkräftig packten sie in den zurückliegenden Monaten mit an. Die Löschgruppe hat die Malerarbeiten in ihrem neuen Domizil selbst an die Hand genommen. „Dank eurer Unterstützung konnten wir hier den einen oder anderen

Euro einsparen“, lobte der Bürgermeister sie bei der Einweihung in dieser Woche.

Weitere Pläne sind schon geschmiedet

Und das Werk der Kameraden ist noch längst nicht vollendet. Denn die Löschgruppe will noch einen

100 Quadratmeter großen Platz neben dem neuen Feuerwehrhaus selbst pflastern und mit Sitzgelegenheiten

ausstatten. Damit das nicht wieder zu Lasten der Gemeindekasse geht, haben sie sich um finanzielle Unterstützung bemüht und machen bei einem Ideenwettbewerb des Bundes mit.

Es winkt ein Preisgeld zwischen 5.000 und 15.000 Euro.

Von Victoria Barnack