19.08.2021

Nuthe-Urstromtal schafft neue Stelle für Nachhaltigkeit


Nuthe-Urstromtal will nachhaltiger werden und braucht dafür eine Strategie. Doch das Personal der Verwaltung hat keine Kapazitäten mehr für neue Aufgaben. Ein „Kepol“ muss her.

Zur Gemeindeverwaltung Nuthe-Urstromtal soll künftig auch ein Koordinator für die kommunale Entwicklungspolitik gehören.

Quelle: Margrit Hahn

Nuthe-Urstromtal. Er kostet die Gemeinde fast nichts und soll doch viel bewirken: Nuthe-Urstromtal will ab 2022 eine neue Stelle in der Verwaltung schaffen – und zwar einen Koordinator für die Umsetzung kommunaler Entwicklungspolitik, kurz „Kepol“. Hinter dem langen Namen steckt ein Ansinnen, das relativ einfach zu erklären ist: Die Gemeinde will nachhaltiger werden und braucht dafür jemanden, der ein Konzept ausarbeitet und es umsetzt.

Dieses Ziel fördert der Bund in den ersten zwei Jahren mit 90 Prozent. In dieser Woche stimmten die Gemeindevertreter für das Vorhaben.

 

Bürgermeister Stefan Scheddin und die Vorsitzende der Gemeindevertretung, Jovita Galster-Döring, engagieren sich gemeinsam und stellvertretend für alle Lokalpolitiker für mehr Nachhaltigkeit. Quelle: Gemeindeverwaltung Nuthe-Urstromtal

Nuthe-Urstromtal engagiert sich schon seit einigen Jahren für mehr Nachhaltigkeit. 2019 wurde eigens dafür ein neuer Fachausschuss gebildet, der inzwischen regelmäßig tagt und die Idee für den Kepol einbrachte. „In unserem Ausschuss hat sich der Kepol der Stadt Baruth vorgestellt und von seinen Aufgaben berichtet“, sagte Jovita Galster-

Döring (FDP), die Vorsitzende des Ausschusses und der Gemeindevertretung.

 

Nuthe-Urstromtal ist bereits „Global Nachhaltige Kommune“

Nuthe-Urstromtal habe gute Chancen, dass die Förderung tatsächlich bewilligt wird, erklärte sie weiter. Immerhin hat der neue Fachausschuss schon dafür gesorgt, dass die Gemeinde sich mit einer Unterschrift den Zielen der Agenda 2030 verpflichtet und als eine von fünf Auserwählten in das Förderprogramm „Global Nachhaltige Kommune Brandenburg“ aufgenommen wurde. Auch der erste Bürgerdialog zum Thema Nachhaltigkeit hat bereits stattgefunden.

Bürgermeister Stefan Scheddin (parteilos) begrüßt die neue Stelle in seiner Verwaltung. Denn das derzeitige Personal könne zusätzliche Aufgaben nicht auch noch stemmen. Von dem neuen Koordinator könnten die Mitarbeiter sogar profitieren. Denn er soll unter anderem ein Fachmann in der Akquise von Fördermitteln sein – Wissen, das auch dem Bau- oder Sozialamt der Gemeinde nutzen könnte.

Koordinator soll Alleskönner sein

Die neue Stelle wird zunächst auf zwei Jahre befristet sein. Denn ab dem dritten Jahr sinken die Fördermittel.

Vorerst muss die Gemeinde nur zehn Prozent der Kosten für den neuen Koordinator selbst leisten. „Wir suchen dafür jemanden, der vor allem affin ist, was das Beantragen von Fördermitteln angeht“, sagte Jovita Galster-Döring. „Die Person sollte aber auch in der Lage sein, die Bevölkerung für das Thema Nachhaltigkeit zu vereinnahmen.“

Von Victoria Barnack