06.09.2021

Neue Asphalt-Decke für Straßen in Scharfenbrück und Stülpe


In Scharfenbrück und Stülpe haben zwei Fahrbahnen am Montag eine neue Asphalt-Decke bekommen. Für mehrere komplette Straßenerneuerungen in Nuthe-Urstromtal fehlt aber das Geld.

Mitarbeiter des Unternehmens Strabag bringen den Asphalt auf den Kummersdorfer Weg in Scharfenbrück. Quelle: Elinor Wenke

Scharfenbrück. Schon am frühen Montagmorgen ratterte eine schwere Maschine des Straßenbauunternehmens Strabag durch den Kummersdorfer Weg in Scharfenbrück. Im Auftrag der Gemeinde Nuthe-Urstromtal und im Rahmen der Straßenunterhaltung wurde die Fahrbahn auf einer Länge von 130 Metern und einer Breite von fünf Metern wieder auf Vordermann gebracht.

Bei 170 Grad dampft der Asphalt

„Wir haben in der vergangenen Woche die Straße abgefräst und verdichtet“, erklärt Kay Kruber, Baustellenleiter und Polier des Unternehmens Strabag. „Jetzt wird mit einem sogenannten Straßen-Fertiger acht Zentimeter Asphalt als Trag-Deckschicht aufgebracht.“ Weil der heiße Walz-Asphalt bei einer Temperatur von 170 Grad aufgeschüttet wird, dampfte der Belag in der elf Grad kalten Luft. „Hier kann man noch ein Ei drauf kochen“, scherzt Nuthe-Urstromtals Bürgermeister Stefan Scheddin (parteilos).

Straßenunterhaltung in Scharfenbrück – der Asphalt wird auf die Fahrbahn gebracht. Quelle: Elinor Wenke

Zwei Walzen glätteten anschließend die neue Tragschicht. „Für die seitliche Entwässerung legt der Bauhof auf den Flächen der Gemeinde offene Entwässerungsmulden an“, erklärt Sascha Schmidt, Leiter des Tiefbauamtes und des Bauhofes Nuthe-Urstromtal.

25.000 Euro für den Kummersdorfer Weg

25.000 Euro lässt die Gemeinde Nuthe-Urstromtal sich den neuen Fahr-Komfort kosten. „Es ist eine weitere Unterhaltungsmaßnahme“, sagt Stefan Scheddin. Der Mehrbelastungsausgleich, den das Land jährlich an die Gemeinde zahlt, lasse lediglich zu, dass eine Straße pro Jahr neu hergestellt wird. Dazu hatten die Gemeindevertreter eine Prioritätenliste beschlossen. In diesem Jahr wird in Lynow gebaut; im nächsten Jahr soll Berkenbrück in Angriff genommen werden.

Erleichtert über die Baumaßnahme: Sascha Schmidt, Daniel Krüger und Stefan Scheddin (v.l.). Quelle: Elinor Wenke

„Wir versuchen dennoch, durch Unterhaltungsmaßnahmen das Wohnumfeld für die Bewohner attraktiver zu machen“, erklärt Scheddin. „Es ist keine neue Straße, aber der Asphalt wird für die nächsten Jahre halten.“ Auch Ortsvorsteher Daniel Krüger ist erleichtert. „Die Straße war vorher sehr ausgefahren und hatte viele Schlaglöcher, in denen sich bei starkem Regen das Wasser gesammelt hat. Wir sind froh, dass die Fahrbahn jetzt aufgewertet wird.“ Die Asphaltarbeiten sind an einem Vormittag erledigt. Bereits am nächsten Tag kann die Straße wieder befahren werden.

Scheddin: Mittel für Straßenbau sind begrenzt

„Wir wissen, dass alle diese Maßnahmen nur ein Tropfen auf dem schwarzen Asphalt sind“, sagt Scheddin sinnbildlich. „Man muss sich nur die vielen Straßen in unseren Dörfern ansehen. Die Forderungen der Bürger sind berechtigt und verständlich, unsere Mittel aber leider begrenzt. Schon gar nicht können wir alle Straßen gleichzeitig unterhalten“, bittet er um Verständnis. Um 212 Kilometer Gemeindestraßen muss sich Nuthe-Urstromtal selbst kümmern.

Baustelle in Stülpe, An den Eichen. Quelle: Elinor Wenke

Am Montagnachmittag war dann die Straße „An den Eichen“ in Stülpe an der Reihe. „Auf einer Länge von 80 Metern erhält die fünf Meter breite verschlissene Fahrbahn eine neue Deckschicht“, erklärt Sascha Schmidt. Auch dort wird das Regenwasser seitlich abgeleitet. Die Gemeinde stellt für die Unterhaltungsmaßnahme 16.000 Euro zur Verfügung.

Sorgen der Anwohner

Anwohner Gerhard Smyra verfolgt interessiert das Geschehen. Er und seine Frau freuen sich, dass die Straße aufgemöbelt wird. Gerhard Smyra hat aber auch Sorge: „Das Tempo-30-Schild wird schon jetzt ignoriert. Einige Autofahrer schneiden die Kurve und brettern hierdurch. Wenn Asphalt drauf ist, wird das bestimmt nicht besser.“ Gerhard Smyra wünscht sich kleine Hindernisse auf der Straße, sogenannte Schikanen, um das Tempo zu drosseln – auch mit Blick auf den benachbarten Spielplatz. Stefan Scheddin hört sich den Vorschlag an.

„Wir müssen das prüfen, versprechen kann ich jetzt nichts“, erklärt er.

Von Elinor Wenke