05.10.2021

Jury zu Besuch: Welches ist das beste Dorf in Teltow-Fläming?


 Chor, Jugendfeuerwehr, Imker und sogar einen Elch: Hennickendorf hat viel zu bieten und damit beste Chancen im Dorfwettbewerb 2021. Doch in Teltow-Fläming gibt es fünf starke Konkurrenten.

Der Chor begrüßte die Jury mit der „Hymne auf Hennickendorf“. Quelle: Victoria Barnack

Hennickendorf. Lautstark schallte es in der vergangenen Woche vom Hof des Dorfgemeinschaftshauses: „Hennickendorf unsere Heimat, hier gehören wir hin. Leben hier gern zusammen. Gemeinschaft liegt uns im Sinn.

Ob beim Feiern, beim Tanzen, beim Singen, alles jauchzt, alles lacht und tollt. Hennickendorf ist unsere Heimat.

Hier lebt es sich wundervoll.“ Die Männer und Frauen des Chores gaben ihren Besuchern unmissverständlich zu verstehen, wie stolz sie auf ihr Heimatdorf sind. Die Mühe hat einen Grund: Vor ihnen standen nicht irgendwelche Gäste, sondern die Jury des Wettbewerbs „Unser Dorf hat Zukunft“. Hennickendorf stellt sich als einer von sechs Orten in Teltow-Fläming der Kommission, die seit Ende vergangener Woche im Landkreis unterwegs ist.

 

Ortsvorsteherin Jovita Galster-Döring präsentierte der Jury ihren Heimatort. Quelle: Victoria Barnack

„Die Hymne, mit der unser Chor den Jury-Besuch eröffnet hat, zeigt die Verbundenheit der Einwohner zum Ort“, sagt Jovita Galster-Döring. Dass das nicht selbstverständlich ist, weiß die Ortsvorsteher besonders gut. Sie ist selbst keine gebürtige, sondern zugezogene Hennickendorferin und weiß die Vorzüge ihrer neuen Heimat deshalb zu schätzen.

Hennickendorf schon mehrmals beim Dorfwettbewerb dabei

Dass nicht nur der Chor das Dorf lebenswert macht, wollten die Einwohner der Jury mit ihrer erneuten Teilnahme beim Wettbewerb beweisen. „Wir sind in den vergangenen Jahren schon auf dem vierten, dem dritten und dem zweiten Platz gelandet“, berichtet die Vorsitzende des Ortsvereins, Gudrun Pezenburg. Das Ziel sei also klar, ergänzte sie mit einem Augenzwinkern. Damit die Jury Hennickendorf nicht nur auf Bildern und über Erzählungen kennenlernt, haben Galster-Döring, Pezenburg und ihre Mitstreiter ein ganzes Programm organisiert. Viel Arbeit war es, ja, aber die beiden Frauen müssen auch zugeben: Schwer ist es nicht, Engagierte im Dorf zu finden. Neben dem Chor und dem Heimatverein gibt es einen Jugendclub, aktive Feuerwehrleute und ortsansässige Unternehmen, die sich gern präsentieren.

Mit dem Kremser durch das Dorf

Sogar für kleinere Projekte, wie die Neugestaltung des Friedhofs und die Sanierung des Dorfteichs, finden sich immer ausreichend Helfer. Einer davon ist Galster-Dörings Mann, der die Jury mitten im Dorf mit der Kutsche und den beiden Pferden erwartete.

Mit der Kutsche ging es für die Jury durch das Dorf. Quelle: Victoria Barnack

Diese Dörfer treten an:

 

Sechs Dörfer in Teltow-Fläming beteiligen sich am Wettbewerb, der alle drei Jahre stattfindet.

 

Hennickendorf ist der einzige Bewerber aus Nuthe-Urstromtal.

 

In Diedersdorf, einem Ortsteil der Gemeinde Großbeeren, fand vergangene Woche der erste Jurybesuche statt.

 

Kliestow bei Trebbin hat sich in diesem Jahr ebenfalls beworben.

 

Aus der Gemeinde Am Mellensee treten zwei Dörfer an: die Ortsteile Mellensee sowie Sperenberg.

 

Aus dem Süden des Kreises kommt der einzige Jüterboger Kandidat:

Das Dorf Werder will die Jury von sich überzeugen.

Jury hat klare Kriterien für Dorfwettbewerb

Tatsächlich hat Hennickendorf gute Chancen, erneut einen der vorderen Plätze zu belegen.

Denn das Dorf erfüllt viele Anforderungen der Jury. Insgesamt gibt es vier Kategorien, in denen Punkte vergeben werden. Das Komitee will zum Beispiel sehen, dass sich die Bewohner im Dorf sozial engagieren und kulturelle Aktivitäten auf die Beine stellen. Für Hennickendorf kein Problem: Im Ort ist so viel los, dass der Saal im Dorfgemeinschaftshaus schon nach dem Jury-Besuch wieder geräumt werden muss. „Am Abend trifft sich hier die Gymnastikgruppe“, sagt Vereinsvorsitzende Pezenburg.

Im Dorfgemeinschaftshaus sind die Urkunden aus den Wettbewerben der Vorjahre zu sehen. Quelle: Victoria Barnack

Hennickendorf ist übrigens der einzige Ortsteil von Nuthe-Urstromtal, der in diesem Jahr bei dem Wettbewerb mitmacht. Dabei hätten viele andere Dörfer auch gute Karten. „Einige Ortsvorsteher aus unserer Gemeinde haben sich ganz bewusst gegen eine Bewerbung entschieden“, erklärt Bürgermeister Stefan Scheddin (parteilos).

„Weil sie das Motto ,Unser Dorf hat Zukunft’ nicht vertreten können.“

Scheddin kritisiert schon länger, dass in der Flächengemeinde das Bauland knapp wird und der Zuzug

so verhindert wird.

Von Victoria Barnack