20.02.2020

Anbau für das Feuerwehrhaus


Die Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Holbeck können es kaum erwarten, dass der Anbau des neuer Feuerwehrhauses fertig wird. Bisher war es so kalt, das im Winter teilweise das Wasser in den Stiefeln der Feuerwehrmänner gefroren war.

Baubesprechung am Feuerwehrhaus in Holbeck. Quelle: Margrit Hahn

Holbeck. Der acht Meter hohe Turm vom Holbecker Feuerwehrhauswurde bereits abgerissen. Die Mitarbeiter der Bauservice Zahna GmbH haben am Montag mit den Arbeiten begonnen. Das Holbecker Feuerwehrhaus aus dem Jahr 1948 entsprach längst nicht mehr den Anforderungen. Deshalb hatte die Gemeinde Nuthe-Urstromtal bereits vor Jahren einen Umbau und die Erweiterung in Erwägung gezogen. Doch immer wieder wurde das Vorhaben auf Grund von knappen Haushaltsmitteln zurückgestellt. Jetzt endlich wird die Maßnahme realisiert.

Heizung fehlte

Seit Jahren kritisieren die Holbecker Feuerwehrleute, dass es im Gebäude eisig kalt ist. Es fehlte eine Heizung, und so war die Schutzausrüstung permanent kalt und nass. Die Kinder und Jugendlichen mussten ihre Bekleidung mit nach Hause nehmen. Es gab zwar einen Trinkwasseranschluss im Gerätehaus, aber keine Sanitäreinrichtungen, die elektrischen Leitungen waren veraltet und die Beleuchtung unzureichend. Lagermöglichkeiten für feuerwehrtechnische Materialien wie Schläuche waren nicht vorhanden, zudem konnte man sich im Gerätehaus kaum bewegen. Zwischen Fahrzeug und Wand gab es nur schmalen Durchgang.

Die Aufstellfläche vor dem Tor war unzureichend und eine Stolperkante im Gebäude erhöhte das Unfallrisiko. Es fehlten eine Absauganlage für Abgase sowie Parkplätze für die Einsatzkräfte.

Am Dienstag war noch ein Teil des Holzturmes zu sehen. Quelle: Margrit Hahn

Der kleine Stellplatz bot lediglich Platz für den alten Barkas B 1000, für den 2019 zum 50-jährigen Bestehen eine Feier veranstaltet wurde. Eigentlich kein Grund zur Freude, denn das Feuerwehrfahrzeug gehörte längst ausgemustert. Aber es war auch mit einem Augenzwinkern gemeint. Das Auto hatten die Holbecker im Jahr 2004 von der Freiwilligen Feuerwehr Schöneweide übernommen. Und so warten sie nicht nur auf die Sanierung ihres Feuerwehrgerätehauses, sondern auch auf eine Verjüngung „ihres Fuhrparks“.

Kein kompletter Neubau möglich

Bei den ersten Planungen wurde in Erwägung gezogen, das komplette Gebäude abzureißen. Allerdings stellte die Untere Bauaufsichtsbehörde klar, dass nur eine Erweiterung in Frage kommt. Jetzt entsteht rechts am Bestandsgebäude ein Anbau von 7,80 mal 4,73 Metern als Erweiterung des Sozialbereiches für die Einsatzkräfte und links ein Anbau von 6 mal 13,50 Metern als Garage für das Einsatzfahrzeug und technische Gerätschaften.

Drei heizungsunterstützende Solarplattenwerden auf dem Dach montiert. Das Architekturbüro Arnold war für die Vorplanung zuständig und begleitet das Projekt. „Wir hoffen, dass der Bau Ende des Jahres fertig ist“, sagt Architekt Christoph Arnold.

So soll das Feuerwehrhaus in Holbeck zum Ende des Jahres 2020 aussehen. Quelle: privat

Wie Nuthe-Urstromtals Bürgermeister Stefan Scheddin (parteilos)betonte, sind die ersten Aufträge vergeben. Abriss und Rohbauübernimmt die Bauservice Zahna GmbH. Der Innenausbau erfolgt durch Firmen der Region.

Ursprünglich waren Gesamtkosten in Höhe von 250 000 Euro angedacht. Allerdings wird diese Summe wohl nicht ausreichen. „Schon jetzt ist abzusehen, dass es teurer wird. Handwerkerleistungen und Materialkosten sind in den vergangenen Jahren explodiert“, so Scheddin.

1933 wurde die Wehr gegründet

„Wir Holbecker freuen uns auf das neue Gerätehaus. Kein beengtes Umziehen mehr und auch keine klamme kalte Einsatzbekleidung im Winter“, freut sich der Holbecker Wehrleiter Nico Becker. Insgesamt besteht die Wehr derzeit aus 54 Mitgliedern. 30 davon zählen zur Ehrenabteilung, elf sind in der Kinder-und Jugendabteilung und 13 aktive Kameraden gehören zur Einsatzabteilung. Gegründet wurde die Wehr 1933 von 19 Männern.

Von Margrit Hahn