18.03.2019

Anbau für Dorfgemeinschaftshaus gewünscht


Die Gottower wünschen ein barrierefreies und größeres Dorfgemeinschaftshaus. Trotz Fördermittelversprechen stellt die Gemeinde derzeit nur Geld für Pflichtaufgaben zur Verfügung.

Das Gottower Dorfgemeinschaftshaus soll einen Anbau bekommen, wenn es nach Einwohnern und Ortsvorstehergeht.

Quelle: Foto: Margrit Hahn

Gottow. Der Gottower Ortsvorsteher Ulf Neugebauer wünscht sich für die Gottower einen Anbau am Dorfgemeinschaftshaus. Im Ort sind der Feuerwehrverein, die Ortsgruppe der Feuerwehr, der Sportverein „Harmonie“ , der Schlepperverein, der Bürgerteff und die Jugend aktiv.

Alle Gruppe tragen maßgeblich zum Gelingen des Dorflebens bei.

Kontakte knüpfen

„Wir haben keine Verkaufsstelle mehr, keinen Friseur, keine Gaststätte, keinen Jugendclub, keinen Landarzt, keine Gemeindeschwester“, kritisiert Ulf Neugebauer. Durch die schlechte Anbindung an den Personennahverkehr fühlen sich die Gottower außerdem benachteiligt. Besonders nach 18 Uhr sowie an Sonn- und Feiertagen und in den Ferien kommt man ohne eigenes Fahrzeug kaum aus Gottow heraus. Mit einem Dorfgemeinschaftshaus könnten junge Familien und neu Hinzugezogene Kontakte, Netzwerke und Freundschaften im Dorf knüpfen.

 

Die Treppen sind für viele eine zu große Hürde. Quelle: Margrit Hahn

Die derzeitige Situation lässt nur kleine Veranstaltungen mit geringer Teilnehmerzahl zu. „Das hat eher ausgrenzende als einladende Wirkung“, so der Ortsvorsteher. Ein Großteil der Veranstaltungen lässt sich nur mit erhöhtem Aufwand und recht umständlich organisieren. Das Billardspiel hat seinen festen Platz. Für Veranstaltungen des Bürgertreff s wird es abgedeckt und dient als Kaffeetisch, an dem man mehr schlecht als recht sitzt. Es gibt keinen barrierefreien Zugang, weshalb Menschen mit Behinderung diesen Raum nicht erreichen können. Bei Wahlen ist das nicht anders.

Im Feuerwehrgebäude stehen Fahrzeug und Ausrüstung. Quelle: Margrit Hahn

Neben dem Dorfgemeinschaftshaus steht das Feuerwehrgebäude, indem Feuerwehrfahrzeug und Ausrüstung der Freiwilligen Feuerwehr stehen. Der Geruch nach Öl, Diesel und Ruß lässt keinen längeren Aufenthalt zu, das Gebäude verfügt nicht über eine Toilette und Waschmöglichkeiten. Ulf Neugebauer schilderte in den Ausschüssen, was von den Gottowern in den vergangenen vier Jahren alles in Eigenregie organisiert und finanziert wurde. „Eigentlich hätten wir den Eigenanteil in Höhe von 72.000 Euro längst verdient“, betont der Ortsvorsteher.

Kein Spielraum für Wünsche

Doch die Chancen auf einen Anbau stehen schlecht. Wie Swen Marth, Kämmerer der Gemeinde Nuthe-Urstromtal im jüngsten Hauptausschuss erklärte, lässt die finanzielle Situation keinen Spielraum für Wünsche. Durch die mögliche Abschaffung der Straßenausbaubeiträge seien Risiken im Haushalt enthalten.

Man müsse erst abwarten, in welche Richtung es geht und ob das Land seine Versprechen hält. „Wir können jegliche Investitionen nur bei entsprechenden Fördermitteln durchführen“, sagt Marth. Doch genau die hatte Neugebauer von der LAG Flämingskate zu 75 Prozent zugesagt bekommen. „Das Projekt hätte allerdings bis zum 15. März eingereicht sein müssen“, so Neugebauer.

Sachverhalt wird geprüft

Die Gemeindeverwaltung will die Sache prüfen und das Projekt zur nächsten Gemeindevertretersitzung als Beschlussvorlage präsentieren. „Ich kann nicht verstehen, dass im Ausschuss für Bildung und Kultur Maßnahmen zur Verbesserung der Senioren, Kultur- und Jugendarbeit gefordert werden und man, wenn man diese angeht, vor Windmühlen steht“, so Ulf Neugebauer.

Von Margrit Hahn